Wasserkunst für Hamburg

Die Ursprünge der Wasserversorgung von Hamburg

Schon von weitem machten uns die kleinen Backsteintürmchen im Schilf neugierig. Noch nie gesehen, aber bald sollten wir mehr darüber wissen!

Am 3.September hatten wir uns bei strahlendem Sonnenschein aufgemacht, um die Ursprünge der Wasserversorgung von Hamburg zu erkunden.

Mit dem Auto ging es auf die Elbinsel Kaltehofe in Rothenburgsort. Das weite Gelände dieses Industriedenkmals ist zu einem Naturpark umgewandelt worden. Am Rande liegt die Villa Kalkhofe, das ehemalige Laborgebäude für die Überprüfung der Trinkwasserqualität. Wir ließen uns auf der sonnigen Terrasse des heutigen Cafés nieder, und schauten über blühende Wiesen hinüber zu den kleinen Backsteintürmchen, die an den Seiten der Wasserbecken zu sehen waren. Beim Betreten erklärten sich diese als Schieberhäuschen, die mit Hilfe der Schieber das Elbwasser in die Wasserbecken leiteten, wo es zu sauberem Trinkwasser gefiltert wurde.

In einer lebendigen und anschaulichen Führung im Wasserforum wurde uns die Geschichte der Wasserversorgung der Stadt Hamburg vom Mittelalter bis zur Moderne aufgezeigt. Die Bürger der Stadt hatten sich früher nur mit dem Wasser aus der Alster und der Elbe versorgen können; dort landeten allerdings auch die Fäkalien und die Abwässer aus den Betrieben und Wohnhäusern. So stieg die Gefahr von Krankheiten. Ausgelöst durch den großen Brand 1842 und das damals fehlende Löschwasser wurde durch den britischen Ingenieur William Lindley eine zentrale Wasserversorgung geplant. So kam es zu dem Bau einer „Stadtwasserkunst“, die die Stadt von zentraler Stelle aus mit Elbwasser versorgen sollte. Der Ausbruch der Cholera 1892 beschleunigte den Bau einer großen Sandfilteranlage auf der Elbinsel Kaltehofe, mit der erstmals die Versorgung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser möglich war. Heute wird das Trinkwasser aus dem Grundwasser gefördert.

Uns wurde bewusst, welch komplizierte Logistik heute hinter der Wasser-und Abwasserversorgung einer Großstadt steht mit Pumpstationen, Leitungen, Sielen, der ständigen Kontrolle derselben, dann auch der Aufbereitung des Wassers und der Reinigung des Wassers in Kläranlagen.

Wir waren sehr beeindruckt und ich hätte nie gedacht, dass ein Museum über das Hamburger Wasser so spannend und interessant sein kann. Ein Besuch dort kann ich nur jedem empfehlen!

Bericht: Susanne Schmige

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